Montag, 15. Juli 2019

Zukunft für den Sachsenhof

Die Aktionen und Aktivitäten auf der Anlage sollen möglichst weiter ausgebaut werden, umdie Attraktivität und Bedeutung des "Museums Sachsenhof" im ländlichen Außenbereich Grevens nochmals zu steigern. Doch dieser geplanten Ausweitung des Angebots sind derzeit enge Grenzen gesteckt.

Der Sachsenhof in Greven-Pentrup

Schon jetzt sind die örtlichen Voraussetzungen für einen ordnungsgemäßen Anlauf aller Arbeiten und Aktionen nicht mehr ausreichend. Es fehlt an geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für Maschinen und Geräte, an sanitären Räumen, insbesondere Toiletten für Besucher und Aktive, sowie an angemessenen Räumlichkeiten für Ausstellungen und Schulungen.

Deshalb soll der Sachsenhof durch ein Servicegebäude ergäntzt werden, um seine Attraktivität zu erhalten und nach Möglichkeit für die Zukunft weiter zu steigern. Neben einem Magazin und Geräteraum, Toiletten, einer kleinen Küche und einem Versammlungsraum sollte darin auch Platz für wechselnde Ausstellungen / Präsentationen sei, die die Bekanntheit und die Bedeutung des Sachsenhofs als Museum und als "Aushängeschild" auch über die Grenzen Grevens hinauswachsen ließen.

Sonntag, 14. Juli 2019

Der Sachsenhof - aktuelle Sachlage

Der Sachsenhof ist Eigentum der Stadt Greven. Betreut und bewirtschaftet wird die gesamte Anlage durch den Heimatverein Greven e.V. mit seinem Fachgebiet Sachsenhof. Der LWLArchäologie für Westfalen in Münster berät und begleitet die Arbeitsgruppe wissenschaftlich. Das Fachgebiet Sachsenhof besteht aus ca. 25 Mitgliedern, die aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen kommen. Der Sachsenhof kann ganzjährig und jederzeit besucht werden, das Gelände mit dem Gebäudeensemble und den Außenanlagen ist frei zugänglich. 

Aktionstag am Sachsenhof
Durch regelmäßige stichprobenartige Erhebungen lässt sich sagen, dass jährlich zwischen 2.000 und 3.000 Besucherinnen und Besucher spontan oder kurz entschlossen den Sachsenhof erkunden. Sie kommen z. B. per Rad über den überregional bekannten Emsradweg. Außerdem finden gebuchte Führungen und Projekte mit Gruppen und Schulklassen statt. Im Jahr 2018 waren es 12 Führungen mit fast 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und es kamen 36 Schulklassen mit fast 900 Schülerinnen und Schülern. 

Der Sachsenhof ist als „außerschulischer Lernort“ anerkannt. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit auf dem Sachsenhof ist der Anbau alter Nutz- und Kulturpflanzen im Garten und Feld, auch ackerbegleitende Wildkräuter werden kultiviert. Seit einigen Jahren wird auch eine ertragreiche Bienenzucht betrieben. Die angebauten Getreidesorten werden gemahlen und regelmäßig auf dem Hof zu Brot verbacken, Kräuter, Gewürzpflanzen und Honig werden zur Tee-, Saft- und Metherstellung verwendet. Flachs, Lein und bestimmte Färberpflanzen, die auf großen Teilen der Ackerflächen angebaut werden, dienen als Rohstoff für die eigene Textilherstellung. 

Im Bereich der experimentellen Archäologie arbeitet das Sachsenhof-Team an vielen verschiedenen Projekten: Töpfern im offenen Feldbrand oder in einem nach Grabungsfunden nachgebauten Töpferofen, Holzkohleherstellung im Kohlemeiler und Eisengewinnung in einem Rennofen, das sind einige dieser Projekte. Der Bronzeguss, die Teerherstellung, die Speiseölgewinnung und das Drechseln mit einer Wippdrehbank werden auf dem Sachsenhof ebenfalls praktiziert. 

Einmal im Jahr, zumeist im Juli, wird den Besucherinnen und Besuchern die ganze Breite des Angebots auf dem Sachsenhof präsentiert, dann können sie selbst aktiv erleben und durch eigenes Tun nachvollziehen, wie Menschen in der Region um 800 herum gelebt und gewirtschaftet haben. Zu diesem Aktionstag kommen jedes Jahr mehrere tausend Besucherinnen und Besucher, darunter viele Familien mit Kindern. Er ist ein „Highlight“ im Grevener Veranstaltungskalender. Alle Arbeiten und Aktionen auf dem Sachsenhof werden vom Sachsenhof-Team ehrenamtlich und mit riesigem Engagement geleistet. Vorstand und andere Aktive des Heimatvereins Greven unterstützen sie dabei.

Samstag, 13. Juli 2019

Der Sachsenhof in Greven - Geschichte und Entstehung

Impression von Ingrid Edelkötter
Der Sachsenhof in Greven-Pentrup ist die Rekonstruktion einer frühmittelalterlichen sächsischen Hofanlage aus der Zeit um 800 nach Christus mit experimentellem Anbau historisch passender Kulturpflanzen und Ackerwildkräuter. 

Die Geschichte des Sachsenhofes reicht zurück bis ins Jahr 1973. Damals begannen Mitarbeiter des Westfälischen Museums für Archäologie in Münster mit Ausgrabungen im Sandabbaugebiet Münster-Gittrup. Dort fanden sich nicht nur Spuren frühmittelalterlichen Lebens, sondern auch ältere Überreste aus der Zeit der Jäger- und Sammlerkultur der Neandertaler, jungsteinzeitlicher Ackerbaukulturen bis hin zu Spuren aus der vorrömischen Eiszeit. 

Bereits 1983 wurde in der Nähe der Ausgrabungsfläche mit der Rekonstruktion eines sächsischen Hofplatzes aus dem 6. bis 8. Jahrhundert n.Chr. begonnen. Nachdem der Pachtvertrag für das Grundstück in Münster-Gittrup ausgelaufen war, hat der Heimatverein Greven im Jahr 1987 das Haupthaus aus Gittrup abgetragen und in GrevenPentrup am Hochufer der Ems wiederaufgebaut. Denn auch dort in der Nähe sind 1987 Gebäudespuren und Gebrauchsgegenstände sächsischer Bauern gefunden worden. 

Seit dem Frühjahr 1988 entstand nach den Originalfunden der Ausgrabungen in Gittrup die heutige Hofstelle. Das Hauptgebäude – Wohnstallhaus – für Wohnen und Wirtschaftszwecke hat eine Länge von 17 m und eine Breite von 8 m. Es besteht aus einem Gerüst massiver Eichenhölzer mit einem gewichtigen Dach, das von den Wandpfosten getragen wird. 

Zum heutigen Sachsenhof gehören auch ein Grubenhaus, eine Scheune, ein Heuberg und der Rutenberg, ein nach allen Seiten offener Erntespeicher. Handwerksstätten wie Töpferofen und ein Rennofen vervollständigen die Anlage.

Freitag, 12. Juli 2019

Ein Wunsch wird wahr - Servicegebäude am Sachsenhof geht in die Planungsphase

Herbert Runde
Am 11. Juli 2019 war es soweit. Der lang gehegte Wunsch des Heimatvereins, ein Servicegebäude am Sachsenhof in Greven-Pentrup zu errichten, wurde planungstechnisch in Form der sog. Bauvoranfrage auf den Weg gebracht. 

Über den Sachsenhof, aber auch den Fortschritt des Projekts berichten wir Ihnen ab sofort an dieser Stelle.

Ihr

Herbert Runde

Vorsitzender

Dienstag, 30. April 2019

Hoher Besuch aus Düsseldorf am Sachsenhof

Der Wunsch nach einem Servicegebäude am Sachsenhof scheint nun auch in Düsseldorf angekommen zu sein. Vermittelt durch die heimische Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking besuchte Staatssekretär Dr. Jan Heinisch (links im Bild) die Liegenschaft in Greven-Pentrup, um sich vor Ort ein Bild zu machen. 

Fleissig assistiert vom Steinfurter Landrat Dr. Klaus Effing, der die überregionale Bedeutung des Sachsenhofs betonte.