Samstag, 13. Juli 2019

Der Sachsenhof in Greven - Geschichte und Entstehung

Impression von Ingrid Edelkötter
Der Sachsenhof in Greven-Pentrup ist die Rekonstruktion einer frühmittelalterlichen sächsischen Hofanlage aus der Zeit um 800 nach Christus mit experimentellem Anbau historisch passender Kulturpflanzen und Ackerwildkräuter. 

Die Geschichte des Sachsenhofes reicht zurück bis ins Jahr 1973. Damals begannen Mitarbeiter des Westfälischen Museums für Archäologie in Münster mit Ausgrabungen im Sandabbaugebiet Münster-Gittrup. Dort fanden sich nicht nur Spuren frühmittelalterlichen Lebens, sondern auch ältere Überreste aus der Zeit der Jäger- und Sammlerkultur der Neandertaler, jungsteinzeitlicher Ackerbaukulturen bis hin zu Spuren aus der vorrömischen Eiszeit. 

Bereits 1983 wurde in der Nähe der Ausgrabungsfläche mit der Rekonstruktion eines sächsischen Hofplatzes aus dem 6. bis 8. Jahrhundert n.Chr. begonnen. Nachdem der Pachtvertrag für das Grundstück in Münster-Gittrup ausgelaufen war, hat der Heimatverein Greven im Jahr 1987 das Haupthaus aus Gittrup abgetragen und in GrevenPentrup am Hochufer der Ems wiederaufgebaut. Denn auch dort in der Nähe sind 1987 Gebäudespuren und Gebrauchsgegenstände sächsischer Bauern gefunden worden. 

Seit dem Frühjahr 1988 entstand nach den Originalfunden der Ausgrabungen in Gittrup die heutige Hofstelle. Das Hauptgebäude – Wohnstallhaus – für Wohnen und Wirtschaftszwecke hat eine Länge von 17 m und eine Breite von 8 m. Es besteht aus einem Gerüst massiver Eichenhölzer mit einem gewichtigen Dach, das von den Wandpfosten getragen wird. 

Zum heutigen Sachsenhof gehören auch ein Grubenhaus, eine Scheune, ein Heuberg und der Rutenberg, ein nach allen Seiten offener Erntespeicher. Handwerksstätten wie Töpferofen und ein Rennofen vervollständigen die Anlage.

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